«Die Zeiten in denen sich der Schmerz und die Verzweiflung unendlich anfühlen; wenn wir unser Selbstvertrauen verlieren und nicht mehr zu hoffen wagen, dass sich die Dinge noch einmal zum besseren verändern. Wenn Meditation uns nicht helfen kann, auch in diesen Momenten gut umzugehen, und nicht davor zu flüchten, was für einen Wert hätte sie dann?»
Jon Kabat-Zinn
«Die Seele erkennt sich im Wasser.
Sie weiss wie Meereswogen heran rollen und sich zurückziehen.Wie sie sich tosend an Felsen überschlagen und Schaum und Blasen bilden.»
achtsamkeitsbasierte. beruflich orientierte Begleitung (ABOB®)
Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist die achtsamkeitsbasierte Einzelbegleitung in der ambulanten, arbeitsbezogenen Rehabilitation sowie in der Arbeitsintegration nach Unfall, Krankheit, körperlich chronische oder stressbedingte Erkrankungen, chronische Schmerzen, schwere Belastungssituationen, Angststörungen und hohe Erschöpfungszustände. In der Zusammenarbeit mit den Sozialversicherungen (SVA), Ärzten und verschiedenen Partnern.
Mein Fokus liegt dabei auf der psychischen, seelischen und physischen Wiederherstellung und Erhaltung der Leistungs- und Arbeitsfähigkeit und damit der Stress-, Schmerz- und Krankheitsbewältigung.
bewusst wieder arbeiten.
Wenn Sie an Ihre Arbeit denken – verändert sich Ihre Atmung? Wird es in Ihrem Körper weiter oder enger?
Mit das Wichtigste, um bewusst wieder zu arbeiten, ist der Aufbau der Selbstwahrnehmung wie auch das spüren und achten der eigenen Grenzen. Es ist nicht einfach nach längerer oder auch kürzerer Abwesenheit an seinen Arbeitsplatz zurück zu kehren.
Im Mittelpunkt der individuellen achtsamkeitsbasierten. beruflich orientierten Begleitung (ABOB®) steht deshalb die Verbesserung der Körperwahrnehmung und die Stressregulation mit Hilfe der Atembeobachtung. Denn unsere Atmung steht eng mit unserem körperlichen und seelischen Befinden im Zusammenhang.
Die achtsamkeitsbasierte Stressbewältigung unterstützt eine balancierte Stress-, Schmerz,- und Krankheitsbewältung durch:
- das Erlernen einer beobachtenden inneren Haltung sowie der bewusste Umgang gegenüber schwierigen oder negativen Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen (z.B. durch Meditationen und achtsame Körperübungen).
- das Wahrnehmen persönlicher Reiz-Reaktionsmuster, das gemeinsame reflektieren und finden einer achtsamen Antwort auf Ihre Herausforderungen
Dies ermöglicht:
- das Senken des inneren Stresserlebens und eine vertiefte Regeneration des Körpers
- das Akzeptieren des Krankheitsgeschehens
- die Stärkung der Selbstwirksamkeit, um trotz Erkrankung im Leben eigene Bedürfnisse zu spüren und bewusst zu formulieren.
- den Aufbau der Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit
- die Stabilisierung und Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes
Sich dem Leben im Hier und Jetzt voll und ganz anzuvertrauen lässt uns erfahren, dass Veränderung ein Teil des Lebens und alles im Fluss ist. Wir trauen uns dem «unkontrollierbaren Wesen des Lebens» mehr Gelassenheit und Ruhe entgegenzubringen und erhalten dafür ein höheres ganzheitliches Wohlbefinden.
sich kraftvoll fühlen.
Wie wird die Krankheit mein Leben verändern?
Die Diagnose einer schweren körperlichen Erkrankung (wie z.B. ein Herzinfarkt, rheumatische Erkrankungen, Multiple Sklerose oder Krebserkrankungen) wird von fast allen Betroffenen als eine psychische sowie seelische Krise erlebt und löst häufig ein Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht aus.
Im Verlauf einer Krankheit sind die Belastungen unterschiedlich und erfordern von den Betroffenen ein vielfältiges Spektrum an Bewältigungsfertigkeiten. Oft fehlen hier seelische Ressourcen, um sich im Umgang mit der Krankheit und dessen Einschränkungen und Verlusten selbst Stabilität und Kraft zu geben. Langanhaltende Stresssituationen haben einen erheblichen Einfluss auf den Körper - in physischer, psychischer als auch seelischer Hinsicht. Ohne ausreichende Stressbewältigung und eine vertiefte Regeneration können zusätzliche Ängste, chronische Schmerzen und Depressionen auftreten.
Wie kann ich lernen mit chronischen Schmerzen umzugehen?
Schmerzen haben auf unser Leben und damit auf unser Arbeitsleben enorme Auswirkungen. Sie beeinträchtigen soziale Kontakte, die Beweglichkeit, die Konzentration und den Schlaf. Chronische Schmerzen führen oftmals zu längerer Arbeitsunfähigkeit oder gefährden die Leistungsfähigkeit und damit auch das Erwerbsleben. Wachter und Hendrischke (2016) wählen für den chronischen Schmerz ein Strukturierungsraster, welches im wesentlichen drei Schmerzkategorien beinhaltet.
- der Schmerz als Begleitsymptom bei körperlicher Erkrankung
z.B. Gelenkentzündungen wie Rheuma - der Schmerz als Leitsymptom einer psychischen Erkrankung
z.B. Schmerzen bei Erschöpfung, Schmerz als Trauma-Folgestörung - der Schmerz als Ausdruck von stressassoziierten funktionellen Störungen
z.B. unspezifische Rückenschmerzen, Fibromyalgiesyndrom
Beim Schmerz als funktionelle Störung spielt die Stresswahrnehmung und -regulation eine wichtige Rolle. Dauerhafte Belastungen wie z.B. Mobbing oder Unsicherheit am Arbeitsplatz können langanhaltende Rückenschmerzen verursachen. Die Zufriedenheit bei der Arbeit spielt eine entscheidende Rolle.
Wie ist es mir möglich mit den vielfältigen Auswirkungen einer schweren Belastungssituation umzugehen?
Traumatisch erlebte Ereignisse verursachen bei vielen Menschen eine tiefe seelische Erschütterung mit der Folge einer Überforderung des biologischen Stresssystems. Dieser Umstand kann dazu führen, dass der Organismus auf einem erhöhten Stressniveau verharrt und sich verschiedene Folgebeschwerden entwickeln. Diese Auswirkungen können unsere Leistungs- und Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen.
Spuren eines traumatischen Ereignisses werden nicht in Form von Erzählungen in der Vergangenheit gespeichert, sondern als körperliche Empfindungen, die als unmittelbare Bedrohung für das gegenwärtige Leben erfahren werden können.
Folgebeschwerden und Überempfindlichkeiten können sich permanent zeigen, oder auch kommen und gehen und durch zusätzlichen inneren oder äusseren Stress ausgelöst werden. Manchmal können sie auch jahrelang verborgen bleiben und sich unvorhergesehen zeigen. Diese Beschwerden können sich auf vielfältige Weise zeigen:
Schlafstörungen, herabgesetzte Fähigkeit mit Stress umzugehen, Ängste und Panikattacken, Suchtverhalten, chronische Erschöpfungsgefühle, psychosomatische Erkrankungen, vor allem Kopfschmerzen, Migräne, Nacken- und Rückenschmerzen u.a. .
Durch eine achtsame, sanfte Arbeit mit dem Körper können Ressourcen aufgebaut werden, um einen Weg der Entlastung und Heilung von Folgebeschwerden zu finden. So gelingt es mit der Zeit, sich behutsam dem Schmerz-, Stressempfinden zu nähern und emotionale wie sensorische Erfahrungen zu regulieren und sich selbst zu beruhigen.
Beispiele für den Verlauf der ABOB®-Begleitung:
Innerhalb der individuellen Begleitung kommt der Selbstfürsorge und der damit verbundenen Leistungsanpassung eine hohe Bedeutung zu. Ebenso werden aktuelle Probleme am Arbeitsplatz thematisiert, zum Beispiel Arbeitsplatzerhalt, der Verlust der Arbeitsstelle, mögliche berufliche Neuorientierung oder auch die Wiederherstellung der Arbeits- und Leistungsfähigkeit.
Der Burnout-Prozess beschreibt verschiedene Phasen, welche letztendlich in einem hohen Erschöpfungszustand mit einer psychischen Erkrankung wie Depression, Angststörung, Sucht oder einer psychosomatischen Erkrankung enden kann. Die Hauptursache dieses Prozesses liegt dabei oft darin, den Kontakt zu sich selbst, zu den eigenen Bedürfnissen und zur eigenen Seele verloren zu haben. Durch den Verlust des inneren Spürens, werden die Signale des Körpers und der eigenen Grenzen nicht mehr beachtet.
Achtsamkeit kann nachweislich im Prozess helfen, ein besseres Bewusstsein für seine eigenen Stressmuster sowie Grenzen zu entwickeln und somit das Empfinden des „ausgebrannt seins“ zu reduzieren. Je früher desto besser. Mehr zur Achtsamkeit und Stressbehandlung finden Sie auch unter MBSR - Mindfulness Based Stress Reduction im Bereich Achtsamkeit.
Mit das Wichtigste, um bewusst wieder zu arbeiten, ist der Aufbau der Selbstwahrnehmung wie auch das Spüren und Beachten der eigenen Grenzen. Innerhalb der stufenweise Wiedereingliederung wird die aktuelle Belastungsfähigkeit berücksichtigt und ein sanfter, abgestufter Einstieg in die Berufstätigkeit gewählt.
Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgt in Absprache mit dem behandelnden Arzt und kann mit wenigen Stunden täglich beginnen und stufenweise bis zur vollen Arbeitszeit gesteigert werden. Die Dauer dieser Intervention liegt zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten.
Die Persönlichkeits-System-Interaktion Theorie (PSI) - Theorie der willentlichen Handlungssteuerung des Professors Dr. Julius Kuhl für Persönlichkeitspsychologie - ist ein komplexer und integrativer Ansatz, der verschiedene Persönlichkeitstheorien, empirische Befunde und neurobiologische Grundlagen zu einer Theorie der willentlichen Handlungssteuerung integriert. Die PSI-Theorie beschreibt das Zusammenwirken von elementaren Ebenen der Persönlichkeit über zahlreiche Facetten von Motivation, Bewältigungsverhalten sowie Selbststeuerungskompetenzen. Eine stimmige Lebensbalance ist individuell unterschiedlich und von persönlichen Bedürfnissen abhängig, welche mit der PSI Theorie erforscht und behandelt werden kann.